Vortrag über Ghana

Ubuntiges aus Dithmarschen vom 26.05.2017

Bei unserem letzten Ubuntu Freundeskreis Treffen am 19. Mai 2017 referierten Ruth und ihr Mann Kevin Ewudzie über Ghana. Kevin musste im Jahr 1986 aus seiner Heimat Yamoransa in Ghana auf Grund eines Militärputsches fliehen. Dadurch waren alle Könige in Gefahr - einige kamen ins Gefängnis und viele wurden auch getötet. Kevin hat von seinem Onkel das Amt eines Regionalkönigs geerbt. Das Militär wollte mit Gewalt an die Macht – die Könige im Dorf wollten Frieden, und so floh Kevin nach Deutschland. König sein bedeutet er trägt für sein Dorf eine große Verantwortung und telefoniert daher oft mit den Unterkönigen in in seinem Dorf. Das Königsamt wird stets vom Onkel zum Neffen vererbt, doch ist Kevin keinesfalls der Älteste seiner Geschwister. Bei der Auswahl des Königs wird berücksichtigt, dass der zukünftige König auch die Verantwortung tragen kann und dabei spielen die schulischen Leistungen eben auch eine Rolle.
Ruth und Kevin zeigten uns Bilder von den Kakao, der in Ghana angebaut und geerntet wird. Die Kakaoschoten werden in der Sonne getrocknet und die reifen Kakaobohnen werden zu Kakaopulver verarbeitet, um dann in Europa zu Schokolade verarbeitet zu werden. In Ghana wachsen viele leckere Früchte: Kokosnuss, Papaya, Bananen, Zitrusfrüchte die wir aus unserer Obstabteilung so nicht kennen und natürlich auch die Ananas, die nicht an Bäumen – sondern an einer Staude von unten nach oben wächst. Das Land ist auch reich an Rohstoffen – es gibt dort Gold, Diamanten und Erdöl. Leider wirkt sich dieser Rohstoffreichtum nicht in gleichem Maße als Reichtum bei der normalen Bevölkerung aus, da die Weiterverarbeitung – die eigentliche Wertschöpfung meistens im Ausland passiert. Die Menschen arbeiten im landwirtschaftlichen Bereich – z.B. auf den Kakaoplantagen, viele verkaufen als fahrende Händler ihre landwirtschaftlichen Produkte. Man kann an vielen Plätzen Menschen treffen, die etwas essbares verkaufen. Kevin hat auch mit der Hilfe eines Vereins für die Entstehung einer Berufsschule gesorgt. Hier können handwerkliche Berufe, wie Automechaniker, Näher, Zimmermann und auch Computertechnik erlernt werden.
Kevins Herzensangelegenheit ist die Schaffung von öffentlichen Toiletten in seinem Heimatdorf. Für uns kaum vorstellbar, dass es in einem Dorf keine öffentliche Toilette geben soll. Die Menschen mussten ihre Notdurft sonst im Busch verrichten, was zu nicht haltbaren hygienischen Zuständen im Dorf führen kann. Die Toiletten werden durch Personal sauber gehalten.
Die Schönheit der Natur konnten wir durch viele Bilder bestaunen. Strand, einen Kratersee, Fischerboote, alte große Bäume. In der Stadt gibt es große Wahlplakate, Werbung für Autos, Fluggesellschaften, Kosmetik usw. Es hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan in Ghana.
Seit einiger Zeit gibt es die Initiative: „Keep Ghana clean“. Früher haben die Menschen achtlos ihren Plastikmüll in Ghana auf die Straße geworfen. Heute arbeiten von der Stadt angestellte Müllsammler, die den Plastikmüll dem Recycling zuführen.

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