C2C Kongress 2016 – Die Welt dreht sich! Ubuntiges aus Holzminden vom 26.09.2016 Vielleicht erinnert ihr euch noch an Arne, der uns im Sommer auf dem Ubuntu-Festwochenende das Prinzip Cradle-to-Cradle vorgestellt hat. - Ich habe nun die Chance genutzt und bin mit ihm gemeinsam auf dem Cradle-to-Cradle Kongress 2016 in Lüneburg gewesen.
Cradle-to-Cradle ist immer ein Blick in die Zukunft, dieses Prinzip ist nicht nur Plattform für den Austausch und ein Netzwerk von Aktiven, sondern auch das Prinzip des „Gleich-richtig-machens“. 2017 geht es um das Thema „Bauen“, hierbei soll es auch um Bestandsbauten gehen. Das bedeutet auch ältere Gebäude anzugehen und nicht nur im Neubau Produkte einzusetzen, die vollständig Kreislauffähig sind. - Das wäre ein Weg, weg von der bisher mit giftigen Flammschutzmitteln wie „HBCD“ versehenen Polystyroldämmplatten. - Besonders interessant dabei: Diese Dämmung kommt am Ende der Nutzungszeit in eine Müllverbrennungsanlage, da ein anderweitiger Einsatz unmöglich ist. Wir erstellen also ein schwer entflammbares Produkt um es am Ende zu verbrennen.
Cradle-to-Cradle sieht sich selbst als positives Projekt, welches die Menschen feiert, den kulturellen Unterschied als Chance nutzt und die Gestaltung durch den Menschen als Nützling zur Selbstverständlichkeit in einem neuen Wertesystem erklärt hat.
Es sind alle Lebensbereiche und Paradigmen von diesem Prinzip betroffen, es ist für jeden Menschen ein Aufbruch, eine Revolution in eine neue, saubere, gesunde, schöne Welt. - Wir meinen es ist noch ein weiter Weg, doch viele Schritte sind schon getan und das langsame Beschreiten des Weges wird langfristig in eine bessere Gesellschaft führen.
Ich habe tolle Menschen getroffen, die sich endlich mal die richtigen Fragen stellen. Unter anderem Franz Alt, den ich sehr schätze für seinen Einsatz. Alt stellte klar: „Wir brauchen einen grundsätzlich anderen Ansatz, wir müssen mit der Natur statt gegen die Natur arbeiten.“ - Solange wir das nicht tun, verbrennen wir uns an jedem Tag selbst, indem wir an den fossilen Rohstoffen und der Atomkraft festhalten. Sein Prinzip ist die Sonne.
Wir können nicht weiterhin dieses unheimliche „Mehr“ an Ressourcen für immer vernichten und als Müll irgendwo verklappen. Diese Rohstoffe müssen in Kreisläufen genutzt und so hergestellt und verbaut werden, dass sie nicht mehr zu Abfall werden.
Viele Menschen merken inzwischen diese tektonische Veränderung, wir brauchen ein neues Wirtschaftsmodell und zwar schnell. Auch ein grünes Wachstum kann uns da nicht helfen. Das exponentielle Wachstum, so hat es Margrit Kennedy schon vor Jahrzehnten offenbart, ist immer Krebswachstum.
Wenn wir nun nur noch unseren positiven Fußabdruck als Wachstum bewerten, dann würden alle Industrieländer samt der Schwellenländer und einiger Entwicklungsländer plötzlich extrem negative Wachstumsraten haben. Ein Umdenken für neues positives Wachstum im Einklang mit der Natur ist daher unabdingbar.
Hört euch den Protestsong des Jahres 2016 von Sarah Lesch - „Testament“ an. Sie bringt ganz gut auf den Punkt, wo die extremen Fehler im System liegen. Zu einer Revolution um endlich gut zu werden zu Tier, Natur und Mensch brauchen wir 10 % - laut Dr. Stuchtey sind wir schon 9 %!
Wollt ihr mehr über Cradle-to-Cradle erfahren? - Dann schreibt mir gerne einem Mail an holzminden@ubuntu-freundeskreis.de
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