Lebensräume schaffen im Garten

Ubuntiges aus Holzminden vom 31.10.2016

Da hat Dirk Koenig, der auch im BUND Dithmarschen aktiv ist, noch einmal alle Register gezogen und die Natur zum Hören, Sehen und Anfassen mit ins HSV Casino gebracht. Viele Ubuntu-Freunde sind zu seinem „Lebensräume schaffen im Garten“ - Vortrag gekommen und waren begeistert, wie vielseitig Lebensräume im Garten aussehen können. Passend zu seiner sympathischen Vortragsweise hat Dirk wieder tolle Fotos gezeigt. Es ist einfach sein Auge für die Vorgänge der Natur, die er mit Herz und Seele darstellt. Das Zusammenleben von Mensch und Tier im Garten kann so einfach sein.

Von Schmetterlingen und Wanzen
Leidenschaftlich ansteckend zeigte er Schmetterlinge, die den Zuhörern zum Teil gar nicht bekannt waren, Dirk kennt sie alle. Er weiß nicht nur bei ihnen, auch bei Käfern, Fröschen und Kröten um welche Art und ob es sich um Männchen oder Weibchen handelt.
Wie bietet man nun Schmetterlingen einen Lebensraum im Garten? - Dazu ist es vor allem wichtig, die Pflanzen, auf denen sich die Raupen niederlassen und entwickeln im Garten zu haben. Das können auch mal unbeliebte „Unkräuter“, wie Diestel oder Brennessel sein. Eine kleine Ecke im Garten genügt übrigens vollkommen. Des weiteren gibt es spezielle Schmetterlings-Pflanzen, auf denen sich die hübschen Falter sehr gerne niederlassen.

Solitärbienen, die unterschätzte Art
Jede Pflanze und jedes Tier hat eine Aufgabe in der Natur. Mit Bienenhotels können wir Bienen unterstützen, die solitär leben. Bienen, Hummeln und auch Wespen bestäuben die Blüten unserer Pflanzen und tragen somit einen wichtigen Teil in unserem Leben bei.

Artensterben
Der Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln in der konventionellen Landwirtschaft hat vielen Arten geschadet. Einige davon existieren quasi nur noch in Bio-Gärten. Die Vielfalt der Käfer ist seit den 50er Jahren weit zurückgegangen. Jedes Jahr sterben viele Tierarten aus, andere befinden sich im Zustand der Bedrohung.

Nützling werden
Schädlinge, so lässt sich sagen, gibt es eigentlich nicht. Die Natur ist im Gleichgewicht angelegt. Wir Menschen sorgen mit unseren Eingriffen in die Natur und der Ausrottung ganzer Gattungen für ein Ungleichgewicht. Letztendlich sind wir, wenn wir so wie im Moment weiterleben, die größten Schädlinge.
Doch der Weg zum Nützling ist nicht weit. So können wir Teiche mit an Nährstoffen armem Boden anlegen, mit seichten geplanten Uferbereichen, damit sich die Tiere dort wohlfühlen. Lediglich die Teichpflanzen benötigen nährstoffreichen Boden, dieser sollte separiert werden. Der Teich soll ja nicht zum Algenparadies werden. Auch Goldfische sind nicht die freundlichsten Teichbewohner. Die Natur nimmt einen Teich für sich selbst ein. Dirk zeigte Beispiele aus den letzten Jahrzehnten, man erkennt nicht, dass diese Paradiese von Menschen gemacht wurden.

Weitere Infos
Wer sich für Lebensräume im Garten interessiert und das Überleben der heimischen Arten sichern möchte, kann sich an den BUND wenden. Dort gibt es zahlreiches Infomaterial und nette Menschen, die gerne unterstützend tätig werden.

Eine andere Möglichkeit ist es, sich zum Permablitz zu treffen und den Garten gemeinsam in einen natürlichen Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen zu verwandeln.

nächste Geschichte  vorherige Geschichte